Jewish genealogy (2) - Jewish families from Oldersum, Ostfriesland, Germany


Verfasser:

 


Klaus Euhausen
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2. Die Emder Synagogengemeinde

Spätestens Mitte des 16. Jahrhunderts ließen sich aschkenasische Juden in Emden nieder. Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahre 1558. Es gibt indirekte Hinweise auf das Jahr 1530. 
Die jüdische Gemeinde Emdens war die älteste, größte und bedeutendste Ostfrieslands. Als Sitz des Landesrabbinats war sie das geistliche Zentrum der Juden nicht nur in Ostfriesland, sondern auch der Landdrostei Osnabrück. Während Ende des 16. Jahrhundert 6 jüdische Familien in Emden beheimatet waren, stieg die Zahl stetig bis auf 809 Personen im Jahre 1905 an. 1925 wohnten ca. 700 jüdische Bürger in Emden (vgl. Juden in Niedersachsen, darin ausführlicher Artikel zur Gemeinde Emden).
Zur Emder Synagogengemeinde gehörten auch die Juden aus den umliegenden Herrlichkeiten, später aus den Gemeinden des Amtes Emden, so z.B. die Juden aus Oldersum. Die Oldersumer Juden besuchten die Synagoge in Emden und wurden auf den dortigen jüdischen Friedhöfen beerdigt.

Jewish cemetery in Emden, Ostfriesland, Germany

Das Eingangstor zum Friedhof Bollwerkstraße
(Aufnahme: Verfasser 1995)


Die Synagoge

Die Synagoge in der Bollwerkstraße, früher Am Sandpfad Nr. 5, wurde 1836 auf dem Standort einer älteren Synagoge, die vermutlich aus dem 16. Jahrhundert stammte, neu errichtet und 1910 erweitert. Die Synagoge wurde in der Nacht vom 9. zum 10. November 1938 auf Befehl des NSDAP-Kreisleiters angezündet und brannte bis auf die Grundmauern nieder. Heute erinnert eine Gedenktafel an das zerstörte Gotteshaus.

Synagogue in Emden, 1938 destroyed by the German Nazis in the >Reichskristallnacht<

Außenansicht der Synagoge in Emden, 1938 zerstört
(Abbildung entnommen aus: Claudi, M. und R.: Die wir verloren haben; bearbeitet durch den Verfasser)


Der Friedhof

Ein erster Friedhof der jüdischen Gemeinde befand sich ins Tholenswehr. Der Friedhof in der Bollwerkstraße, früher Schoonhovenstraße, wurde erst um 1700 eingerichtet. 

Gravestones on the jewish cemetry in Emden

Der jüdische Friedhof in Emden, Bollwerkstraße
(Aufnahme: Verfasser 1995)

Die Denkmale des Friedhofs wurden in den 1970er und 80er Jahren vom Rijksarchief Groningen und der Ostfriesischen Landschaft und danach vom Stadtplanungsamt Emden fotografiert und kartiert (vgl. Angaben des Zentralarchivs der Juden in Deutschland, Friedhofsdokumentation).

Im Jahre 1990 wurde auf dem Friedhof ein Denkmal für die ermordeten Emder Juden errichtet. Bis heute sind 464 Namen von Opfern des Nationalsozialismus bekannt und größtenteils auf dem Denkmal verzeichnet.
Auf dem Denkmal befinden sich auch Namen von Personen, die in Oldersum geboren wurden oder zeitweise in Oldersum gelebt haben, nämlich:
 

Julius Müller, 12.3.1881 - 16.11.1942
und seine Ehefrau
Julia Müller (geb. Zilversmit), 12.7.1894 -    ...

Carl Polak, 12.5.1875 - 6.3.1943
und seine Ehefrau
Bertha Polak (geb. Polak), 29.6.1979 - 7.3.1943

Jacob Polak, 19.4.1891 -    ... 
und seine Ehefrau
Metta Polak (geb. Jakobs), 28.6.1896 -   ... 
sowie die Kinder
Albert Polak, 28.8.1928 -   ... 
Ilse Polak, 28.8.1928 -   ... 

Simon Utitz, 9.2.1884 - 20.3.1942

Memorial

Das Denkmal für die ermordeten Emder Juden
(Aufnahme: Verfasser 1995)

Im Oktober 1995 habe ich eine Begehung des Friedhofs durchgeführt und Grabsteine Oldersumer Juden gesucht und fotografiert.


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