Oldersum im 20. Jahrhundert
 
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Hauptseite Hauptseite "Oldersum im 20. Jahrhundert" Stand: MAI 2012

BILDERGALERIE

Oldersum von 1900 bis heute

(die größte “Online-Bildersammlung“ von Oldersum nördlich der Alpen)

Erläuterungen

Nachfolgend werden einige Fotos präsentiert. Diese Seite zeigt im wesentlichen Abbildungen des “alten” Oldersum, von etwa Anfang des 20. Jahrhundert bis in die Mitte der 1970er Jahre. Am Ende folgen einige Aufnahmen aus “heutiger Zeit”.
Anmerkung zum Urheberrecht / Verfasser: Die unten gezeigten Fotos habe ich im Laufe der Zeit gesammelt. Die Fotografen - insbesondere der älteren Fotos - können oft nicht mehr sicher bestimmt werden. Wo der Fotograf bekannt ist, ist dies angegeben. Zu den übrigen Abbildungen ist folgendes bekannt: die Fotos vom Anfang des 20. Jahrhunderts (etwa 1905 bis 1925) stammen vermutlich von Niclas Zeemann, Oldersum. Die Fotos mit der Jahreszahl 1972 wurden anläßlich der Auflösung der Gemeinde Oldersum gemacht, entweder von Dr. Otto Aden oder von der Gemeinde Oldersum. Zwei Abbildungen sind der Ostfriesen-Zeitung entnommen (Nr. 3 und 63). Dem Heimatverein Oldersum an dieser Stelle vielen Dank für so manches Foto. Die meisten übrigen Fotos habe ich selbst gemacht. 
Die Qualität der alten Aufnahmen ist leider nicht immer die beste, dennoch geben sie einen guten Einblick in das "alte Oldersum".
Die kleinen Fotos zum Vergrößern bitte anklicken.

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Das Oldersumer Wappen

Das Siel, 
darüber ein Wappenschild
mit den drei Lilien Wiard Haikens.
Abb. 1: Wappen von Oldersum
 

Jahrhundertwende

Nachfolgend einige Fotos aus den ersten Jahren des 20. Jahrhunderts:
Abb. 2: Der Oldersumer Hafen um die Jahrhundertwende
Abb. 3: Kirchstraße und Marktplatz um 1910 (Quelle: OZ, Sammlung Onno Folkerts)
Abb. 4: Hafen am Anfang des Jahrhunderts
Abb. 5: Große Brücke mit Waage, im Hintergrund der Marktplatz
Abb. 6: Die Alte Maar, Blick von Nordwesten auf den Flecken
Abb. 7: Brückstraße, in der Mitte das alte Haus der Seilerei Diepen, ca. 1961 abgerissen
2. Hafen
3. Kirchstraße / Marktplatz
4. Hafen
5. Emder Straße
6. Alte Maar
7. Brückstraße
Abb. 8: Alter Giebelspruch am Hause der Seilerei Diepen
8. Giebelspruch
(Haus Diepen)

Kaiserjubiläum 1913

Am 16.6.1913 feierte Kaiser Wilhelm (I.) sein 25-jähriges Thronjubiläum; dies wurde überall im Reich - auch im festlich geschmückten Oldersum - “gefeiert”. Am Samstag den 21.6. fand ein Festumzug statt. Viele der auf den Fotos zu sehenden Bürgerhäuser sind nicht mehr vorhanden.
Abb. 9: Kirchstraße 1913. Das helle Haus in der Bildmitte ist die ehem. Gastwirtschaft Zur Post (Warners), rechts davon die Oberpfarre (Wäcken)
9. Oldersum, Kirchstraße
Abb. 10: Kirchstraße / Marktplatz. Rechts die Gastwirtschaft Zum Preussischen Adler
Abb. 11: Kirchstraße
Abb. 12: Kirchstraße mit Blick auf Oberpfarre und Turm der alten Kirche
Abb. 13: Kirchstraße. Links das Haus Fehr / Tack
Abb. 14: Marktplatz mit Kaufhaus ter Vehn und Bäckerei Groothuis
10. Kirchstraße / Markt
11. Kirchstraße
12. Kirchstraße (mit Oberpfarre)
13. Kirchstraße
14. Markt
Abb. 15: Zum Fest spielt der Posaunenchor
 
Abb. 16: Hafenstraße
 
Abb. 17: Mühlenstraße
15. Markt
 
16. Hafenstraße
 
17. Mühlenstraße
Abb. 18: Neustadtstraße
 
Abb. 19: Brückstraße mit Polizeigebäude
 
Abb. 20: Tergaster Straße, im Hintergrund die Ziegelei Wumkes
18.  Neustadtstraße ("Kleibörg")
 
19. Brückstraße
 
20. Tergaster Straße / Neustadtstraße

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Die Burg

1381 erstmals erwähnt - die jüngere von zwei Oldersumer Burgen - vermutlich einige Jahre vorher errichtet, mehrfach zerstört. Die Burg wurde nach dem Wiederaufbau durch Wiard Haiken 1558 unter Hero I. und 1564 unter Hicko II. zu einer großzügigen Vierseitanlage ausgebaut. 1678 wurde der Südflügel des Osterhauses durch münstersche Truppen so schwer beschädigt, dass er abgerissen werden mußte, der Nordflügel folgte aufgrund Baufälligkeit 1772. Das Westerhaus (Nord- und Südflügel) diente noch bis 1819 als Amtssitz des Verwalters (Amtmann bzw. Rentmeister), wurde dann als Wohnhaus verpachtet und schließlich 1871 verkauft - 1954 wurden die letzten Gebäude abgerissen.
Abb. 21: Burg (1)
Abb. 22: Burg (2)
Abb. 23: Burg (3)
Abb. 24: Burg (4)
Abb. 25: Burg (5)
Abb. 26: Burg (6)
Abb. 27: Burg (7)
27. Die Oldersumer Burg

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Gottes Häuser

Um 1400 wurde auf dem höchsten Punkt der Oldersumer Warft eine steinerne, einschiffige Kirche im gotischen Stil errichtet, vermutlich anstelle eines älteren, möglicherweise hölzernen Gotteshauses. Bis zur Reformation gehörte Oldersum zum Bistum Münster, Probstei Emden. 1526 fand in der Oldersumer Kirche im Zuge der Reformation das für die ostfriesische Kirchengeschichte bedeutende Religionsgespräch statt. Ulrich von Dornum, der 1494 durch Heirat in den Besitz der halben Burg und Herrlichkeit Oldersum gekommen war, initiierte die öffentliche „Disputation“ des Emder Predigers Georg Aportanus mit dem katholischen „altgläubigen“ Dominikanerprior Laurens Laurensen aus Groningen und ließ das Gesprächsprotokoll in Wittenberg drucken. Seitdem ist der weitaus überwiegende Teil der Oldersumer evangelisch-reformiert. Oldersum war neben Emden ein Zentrum der „ostfriesischen Kirchenreformer“: Der Burgherr Ulrich beherbergte 1529 Andreas Bodenstein (alias Karlstadt), danach waren auch Menno Simons und andere „Taufgesinnte“ (Mennoniten) hier zu Gast. Die spätmittelalterliche Oldersumer Kirche mit dem schiefen Turm brannte in der Nacht vom 8. auf den 9.1.1916 aufgrund eines technischen Defektes völlig aus und wurde abgerissen.
Nach einer Übergangszeit mit Gottesdiensten im Brand´schen Saal wurde 1922 bis 1923 eine neue Kirche errichtet, 1956 ein separater Glockenturm. Oldersum hatte “über die Jahrhunderte” neben dem Pastor einen Vicar, hatte  neben der Pastorei (später Oberpfarre genannt; Kirchstrasse, später Lehrerwohnung, zuletzt Fam. Wäcken) auch eine Vicarie (Unterpfarre, “Hus sünner Lücht”, Standort zwischen heutigen Pfarrhaus und altem Pfarrhaus/U.v.D.-Haus). 
Nach dem 2. Weltkrieg wurde aufgrund der vielen “Flüchtlinge” aus den Gebieten östlich von Oder und Neiße eine römisch-katholische Kirche gebaut. 
Zudem gab es bis nach dem Krieg ein Gotteshaus der Baptisten (heute “Klottjehus” des Heimatvereins). 
Die Juden hatten in Oldersum keine Synagoge oder Bethaus - sie gehörten zur Emder Synagogengemeinde.
Abb. 28: Die alte Oldersumer Kirche, 1916 durch Brand zerstört
28. Die "alte" Oldersumer Kirche
Abb. 29: Die Oldersumer Kirche nach dem Brand
 
Abb. 30: Die Unterpfarre, 1902 abgebrochen
 
Abb. 31: Der Abbruch der Kirchenruine
29. Ansicht nach dem
Brand
 
30. Unterpfarre
("Hus sünner Lücht")
 
 31. Abbruch der
Kirchenruine
 
Abb. 32: Die evangelisch-reformierte Kirche zu Oldersum, errichtet 1922-24
Abb. 33: Der 1956 errichte Glockenturm
Abb. 34: Der Friedhof an der Kirche
 
 
32. Die "neue" Kirche (1972)
33. Kirchturm
34. Kirchhof
 
 
Abb. 35: Die römisch-katholische Kirche
Abb. 36: Das 1902 errichte Pfarrhaus, heute Ulrich-von-Dornum Haus der Kirchengemeinde
Abb. 37: Die ehem. Baptistenkirche
 
 
35. Katholische Kirche
36. Altes Pfarrhaus, jetzt Ulrich-von-Dornum Haus
37. Ehem. Baptistenkirche
jetzt "Klottjehus" des Heimatvereins
 

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Schule und Armenwesen

Bereits vor 1600 hat es in Oldersum eine Schule gegeben, der Lehrer oder Schuldiener war zu dieser Zeit meist auch Küster und Organist. 1866 wurde am Sieltief bei der Kirche ein neues dreiklassiges Schulgebäude erbaut, das noch heute erhalten ist und als Dorfgemeinschaftshaus dient. An gleicher Stelle stand vorher eine Einraumschule.
1957/58 wurde eine neue Grund- und Hauptschule errichtet, die 1972/73 erweitert wurde und heute noch als Grundschule besteht.
Abb. 38: Grundschule Oldersum, ca. 1972
Nur wenige Jahre bestand eine Privatschule, ein sog. Progymnasium, in der Friedhofstraße. Sie wurde als Verein „Höhere Privat-Knaben- und Töchterschule Oldersum e.V.“ Ende 1911 gegründet und vermittelte den Lehrstoff der beiden unteren Klassen des Gymnasiums. Der Schulbetrieb wurde aber schon während des Ersten Weltkrieges wieder eingestellt und der Verein im Mai 1919 wieder aufgelöst. Desweiteren gibt es Hinweise, dass in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ein jüdischer Religionslehrer in Oldersum tätig war. 
Von 1927 bis mindestens 1936 existierte in Oldersum eine gewerbliche Berufsschule, die insbesondere für die Ausbildung der angehenden Handwerker von Bedeutung war.
1970 wurde von den Gemeinden Petkum, Widdelswehr, Gandersum, Oldersum, Tergast und Rorichum ein „Schulzweckverband Unterems gegründet, der gemeinsam eine Volksschuloberstufe in Oldersum unterhielt. Dieser Zweckverband wurde durch die Eingemeindung von Petkum und Widdelswehr nach Emden 1973 obsolet und löste sich nach 1978 auf. 
Das Armenwesen der Kirche hatte einen eigenen ehrenamtlichen Vorstand mit einem eigenen „Haushalt“ und einem Armen- oder Gasthaus. 1847 wurde in der Wollweberstraße ein Gasthaus mit mehreren Schlafstuben errichtet, vorher gab es verschiedene andere Standorte. Ab 1905 wurden Wohnungen im Hause vermietet, 1981 wurde das Gebäude abgerissen.
Abb. 39: Alte Schule, heute Dorfgemeinschaftshaus
Abb. 40: Grundschule Oldersum, Aufn. ca. 1989
 
Abb. 41: Ehem. Privatschule
Abb. 42: Ehem. Armenhaus (Anstalt), 1981 abgerissen
39. Alte Schule (1972)
40. Grundschule
 
41. Ehem. Privatschule
42. Ehem. Armenhaus (1972)

Wohnen, Wirtschaft und Arbeit

Hier werden gezeigt:
- einige alte Bürger- und Arbeiterhäuser sowie Giebelsprüche und -bilder;
- "Schenken" und "Herbergen";
- Bauernhöfe;
- Bilder vom Hafen, von der Schifffahrt und von den Werften;
- alte Handwerksbetriebe wie Mühle, Ziegelei und Molkerei;
- Fotos der 1898 gegründeten Oldersumer Feuerwehr
Abb. 43: >Engelke up de Mür< an der Oldersumer Waage
43. Das Emder Wappen an der ehem. Waage
Abb. 44: Die enge Bebauung in der Kirchstraße, ca. 1960
Abb. 45: Altes Bürgerhaus, das wohl nicht das Rathaus war
Abb. 46: Altes Weberhaus, ca. 1930er Jahre, Wollweberstraße / Bahnhofstraße
Abb. 47: Hotel >Weisser Schwan<
Abb. 48: Kirchstraße, ca. 1972
 44. Kirchstraße, ca. 1960
45. Altes Bürgerhaus
46. Ehem. Weberhaus
47. Ehem. Hotel Brand
48. Kirchstraße, ca. 1972
Abb. 49: Der letzte von mehreren Bauernhöfen auf dem Tuitjebült
Abb. 50: Bauernhaus in der Wollweberstraße
Abb. 51: Dieser Hof gehörte ehemals den Familien von Bollinghusen und de Pottere
Abb. 52: Bauernhof in der ehem. Mühlenstraße
Abb. 53: Bauernhof an der Schleuse (Renstinenhof)
49.  Bauernhaus auf dem Tuitjebült
50. Bauernhaus Wollweberstraße
51. Bauernhaus, 2005 abgerissen
52. Bauernhof in der  Mühlenstraße
53. Bauernhof an der Schleuse
Abb. 54: Schiffswerft
 
Abb. 55: Segler auf der Helling der Werft
 
Abb. 56: Fischkutter
54.  Schiffswerft, ca. 1930er Jahre
 
55. Segler auf der Helling
 
56.  Fischkutter in der Sielmuhde
Abb. 57: die Oldersumer Mühle, ...
Abb. 58: ... ein Gallerieholländer mit dem Namen >Die Hoffnung< ...
 
Abb. 59: ... 1812-14 errichtet ...
Abb. 60: ... und 1971 abgerissen
57.  Mühle
58.
 
59.
60.  Der Abriß 1971 (Foto: Kretzmer)
Abb. 61: Die Ziegelei Wumkes in der Tergaster Straße
   
   
61. Ziegelei Wumkes
 
Abb. 62: Die Molkerei, 1901 errichtet, produzierte bis 1970
 
Abb. 63: Die Sprengung des Molkereischornsteines, etwa 1973
 
 
62. Molkerei
 
63.  Die Sprengung des Molkereischornsteines
 
 
Abb. 64: Die Oldersumer Feuerwehr um die Jahrhundertwende
Abb. 65: Feuerwehr mit Fahrzeug vor dem alten Gerätehaus in der Wollweberstraße in den 1950er Jahren
Abb. 66: Die Fahrzeuge in den 1970er Jahren
 
 
 64.
65. Die Oldersumer Feuerwehr im Wandel der Zeit
 66.
 

Technik und Verkehr

Siel, Schleuse, Schöpfwerk, Bahnhof, Wasserwege:
Abb. 67: Das alte Siel, 1866 gebaut und 1972 durch ein neues Binnensiel ersetzt
Abb. 68: Oldersumer Sieltief
Abb. 69: Die Oldersumer Schleuse, ab 1894 errichtet, 1988 - 1992 grundinstandgesetzt
Abb. 70: Der Hafen
Abb. 71: Das Außensiel, 1971/72 um Zuge der Deicherhöhungsmaßnahmen errichtet
67.  Das alte Siel
68. Sieltief
69. Die Schleuse
70. Hafen
71.  Das neue Außensiel
Abb. 72: Der Bau des Schöpfwerks (1933)
Abb. 73: Der Bau des Schöpfwerks
Abb. 74: Das 1933-35 errichtete Schöpfwerk
Abb. 76: Brücke über die Alte Maar
 72. Der Bau des Schöpfwerkes
 73.
74.  Schöpfwerk 
75. Fehntjer Tief
76. Alte Brücke
 
Abb. 77: Der Oldersumer Bahnhof, 1855/56 an der Hannoverschen Westbahn (Emden - Rheine) gebaut
 
Abb. 78: Der Abriß des Bahnhofsgebäudes
 
 
77. Bahnhof (1972)
 
78. Der Abriss des Bahnhofs 1982
 

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1. Einführung
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3. Einwohnerliste 
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5. 1918 - 1933
6. 1933 - 1945
7. Verfolgte
8. Kriegsende
9. Exkurs: der Henker vom Emsland
10. Karte zum Kriegsende
 11. Opfer des Krieges
12. nach 1945
13. Bildergalerie
14. Quellen
15. Impressum